AMALFIKÜSTE, Featured, ITALIEN

Wandern Amalfiküste – Auf Entdeckungsreise am Weg der Götter

Wandern Amalfiküste

Bereits am Ausgangspunkt des Sentiero degli Dei wird klar, woher der Weg der Götter seinen Namen hat: Nur wenige Meter und schon schweift der Blick über das tiefblaue Meer und die zerklüftete Felsenküste bis zur Insel Capri. Ich befinde mich an der italienischen Amalfiküste, etwa 600 Meter über dem Meer, auf einem der schönsten Wanderwege Italiens.

 

Mein Ziel: Das rund 10 Kilometer entfernte Positano. Mit im Gepäck: Meine Freundin Rita und natürlich meine geliebte Kamera, denn ich bin nicht das erste Mal hier und weiß bereits, welche Panoramen uns erwarten. Also Achtung, wenn du gerne fotografierst – ein paar Reserveakkus solltest du beim Wandern an der Amalfiküste unbedingt im Gepäck haben.

 

 

Der Sentiero degli Dei – Den Göttern auf der Spur

Der Legende nach wanderten hier einst die Götter Richtung Meer, um den Sirenen einen Besuch abzustatten. Getroffen habe ich sie während meiner beiden Exkursionen zwar nicht, dafür bin ich überzeugt davon, dass der Götterpfad ein echtes Highlight ist – vor allem, wenn man in Neapel lebt und dem Chaos der Vesuv-Metropole für einen Tag entfliehen möchte. Das hat sich mittlerweile natürlich auch unter Besuchern herumgesprochen und daher trifft man vor allem in der Hochsaison auf zahlreiche Weggefährten – aufgrund der Hitze würde ich aber sowieso niemandem empfehlen, die rund 10 Kilometer lange Wanderung von Bomerano nach Positano im Sommer zu machen. Viel entspannter ist es im April, Mai, September oder Oktober bzw. je nach Wetterlage sogar im Winter. Wenn ich es mir aussuchen müsste, würde ich aber den Frühling wählen, denn dann blüht es überall und duftet nach Rosmarin, Thymian und Zitrone.

 

 

Wandern an der Amalfiküste – Von Agerola-Bomerano nach Positanto

Der klassische Weg startet in dem Bergdörfchen Bomerano, das mit seiner hübschen Piazza Principale und dem Kirchturm sehr idyllisch anzusehen ist. Da es bis nach Nocelle keine Einkehrmöglichkeiten gibt, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um noch ein zweites Frühstück mit Cappuccino und Cornetto einzunehmen bzw. sich in der örtlichen Salumiera ein ordentliches Panino zurechtmachen zu lassen. Sicher ist sicher!

 

 

Dann kann es auch schon losgehen: Einfach den Schildern folgen, bis irgendwann ein Felsvorsprung mit Zitaten der Dichter Italo Calvino und D. H. Lawrence erscheint.

 

 

Was hier zu lesen ist? Das verrät diese englischsprachige Website zum Path of Gods :(Gut, ich hätte es euch auch auf Deutsch übersetzen können, aber ich bin nun mal faul…)

„A journey is on occasion which can be renewed as a choice and a measure of an interior wish: in a sense it is right to restore the fantasy again, starting from the Path of the Gods, that road suspended above the magic bay of the Sirens, furrowed again today by memory and myth.“
Italo Calvino.

 

„Take a deep breath before dipping into the Path of Gods. Is this the view that from on high along the Path of the Gods, opens to our sight: it is the picture of the great loop of the Amalfi coastline that looks towards the west, towards the Island of Capri, that precipitous coast, steamy, hot, with the crystalline mountains where the gods of today are forsaken and you find a lost self again. Mediterranean, before you.“
D.H. Lawrence.

 

 

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wir wandern glücklich vor uns hin, genießen die Wahnsinnsaussicht, die Meeresbrise und die Frühlingssonne. Etwa drei Stunden (oder auch bedeutend länger, wenn man so wie wir 10000 Fotos schießen muss) dauert es dann, bis sich plötzlich ein grünes Schild auftut.

 

 

„Il Chiosco del Sentiero degli Dei“ bei Nocelle ist nicht nur der ideale Ort, um eine Stärkung einzunehmen, sondern hat die wohl aussichtsreichste und atemberaubendste Terrasse der ganzen Costiera Amalfitana zu bieten: An den zierlichen Tischchen scheint man praktisch über dem Meer zu schweben – aber seht selbst:

 

 

Ankunft in Positano – Die „Perle der Amalfiküste“

Nun sind es noch 1.700 Stufen hinunter bis nach Positano. Im Nachhinein entpuppte sich dieses letzte Stück als härtester Abschnitt der ganzen Wanderung und etwa drei Tage lang taten meine Waden echt höllisch weh. Aber wer denkt an schmerzende Beine wenn nach und nach das mondäne Positano vor einem auftaucht!

Der Blick auf die Bucht ist einzigartig: Die weißen und pastellfarbenen Häuschen klammern sich förmlich an den Felshang, davor das Meer und rundherum die schroffe Küste.

Als wir in Positano ankommen, ist erst mal Entspannung angesagt: Ab zur nächsten Gelateria, 2 Kugeln Eis bestellen und ab damit an den Strand. La Vita è bella – an der Amalfiküste immer.

 

 

Wandern an der Amalfiküste – Alles auf einen Blick:

Dauer: Je nach Kondition etwa 3 bis 4 Stunden.

 

Wegbeschaffenheit: Die gesamte Strecke ist etwa 10 Kilometer lang. Der erste Teil ab Bomerano verläuft auf auf schmalen, steinigen Pfaden, ab Nocelle werden die Wege breiter, am Ende Asphalt und schließlich führt ein schier unendlicher Treppenweg bis nach Positano.

 

Beste Jahreszeit: Frühjahr, Herbst oder Winter. Im Juli und August ist es definitiv zu heiß!

 

Ausrüstung: Feste Schuhe (ich war nur mit Laufschuhen unterwegs, ging auch), Sonnenschutz, ausreichend Wasser!

 

An- und Abreise: Der Sentiero degli Dei startet in Bomerano und führt bis nach Positano. Je nachdem, wie deine Reiseroute verläuft, wirst du Bus, Zug oder im Sommer vielleicht sogar die Metro del Mare (Schnellbote) nutzen.
Von Neapel bis Bomerano: Zwischen Neapel und der Amalfiküste verkehrt der SITA-Bus 5080, allerdings ändern sich die Abfahrtszeiten oft und gerne. Daher unbedingt vorher auf der Website überprüfen (ist leider auch nicht zu 100 % sicher). Aussteigen musst du auf jeden Fall in Bomerano/Agerola, einfach zum Fahrer gehen und „Sentiero degli Dei“ sagen. Klappt schon irgendwie.

 

Rückfahrt: Ab Positano gibt es viele Möglichkeiten, die Rückreise zu gestalten. Oberhalb des Ortes verkehren regelmäßig Busse nach Amalfi und Sorrento. Für die Rückfahrt nach Neapel nimmst du am besten den Bus bis nach Sorrento und steigst dann in den Zug Circumvesuviana um. Im Sommer verkehren zudem die Tragflügelboote der Metro del Mare, mit denen du bequem nach Amalfi, Salerno oder Neapel fahren kannst.

 

Unterkunft: Perfekt ist es natürlich, nach der Wanderung auf dem Sentiero degli Dei eine Nacht in Positano zu verbringen, denn dann kannst du den Rest des Tages ausspannen, durch die kleinen Gassen bummeln und am Abend den Sonnenuntergang und irgendwo am Meer ein tolles Essen genießen.

 

Positano ist natürlich nicht gerade günstig und in der Hauptsaison sogar ziemlich teuer, daher heißt es: Preise vergleichen und früh genug buchen. Ich nutze dazu eigentlich immer Booking, denn es ist einfach, unkompliziert und es gibt in jeder Preiskategorie zahlreiche Unterkünfte. Hier* geht’s zu den Hotels und Apartments in Positano. Günstige Alternativen sind Salerno* oder Neapel,* wobei es dort auch einige tolle Airbnbs gibt. Für eure erste Buchung kann ich euch sogar 35,- Guthaben schenken ?

 

 

5 Jahre in Italien: Mehr Reiseberichte aus meiner Zeit als Expat findest du übrigens hier:

 

Wandern Amalfiküste – Warst du schonmal am Sentiero degli Dei unterwegs? Ich freue mich auf deinen Kommentar! Natürlich findest du mich auch auf Facebook, Instagram und Twitter

*Affiliate-Link: Wenn ihr über meinen Link bucht, erhalte ich eine kleine Provision, der Preis bleibt für euch natürlich unverändert. 

 

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6 Comment

  1. Reply
    Ilona
    November 13, 2017 at 10:11 am

    Und wieder mal frage ich mich: Ist der Weg Höhenangst-tauglich? Wir haben damals lange recherchiert und gelesen, als wir an die Amalfiküste fuhren, aber so wirklich eindeutig waren die Aussagen nicht. :-/
    Deshalb sind wir in letztlich doch nicht gegangen.
    Dabei würd ich ihn so gerne gehen, aber „schmale, steinige Pfade“ kann so ziemlich alles heißen. Hast Du Bilder von den schmalen Stellen, damit man sich da mal was vorstellen kann?

  2. Reply
    Karin
    November 13, 2017 at 12:11 pm

    Liebe Ilona,
    puh, das ist ne schwierige Frage… Ich persönlich finde auch die schmäleren Stellen nicht sehr schlimm, also man wandelt nie direkt am Abgrund oder so 🙂 Eine bindende Auskunft kann ich natürlich auch nicht geben, da ich nicht weiß, wie jemand mit Höhenangst das sieht. Ich werd aber nochmal meine Fotos durchforsten und schauen, ob ich etwas Anschauliches finde 🙂
    Liebe Grüße
    Karin

  3. Reply
    Mira
    November 13, 2017 at 6:24 pm

    Liebe Karin,
    diese Wanderung hört sich einfach traumhaft an und die Fotos beweisen es dann auch noch!
    Die Gegend um die Amalfiküste wollte ich ohnehin schon sehr lange mal besuchen, dass man da so gut wandern kann wusste ich gar nicht. Werd ich mir auf jeden Fall merken!
    Alles Liebe,
    Mira

    1. Reply
      Karin
      November 13, 2017 at 6:25 pm

      Liebe Mira,
      ja, es ist tatsächlich die schönste Wanderung, die ich jemals gemacht habe! Kann ich dir nur ans <3 legen 🙂
      Liebe Grüße
      Karin

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