Sevilla stand mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten schon ganz lange auf meiner Bucket List und als ich hörte, dass man von Lissabon total bequem in nur 6 Stunden nach Andalusien reist, war ich sofort Feuer und Flamme.
Gesagt, getan (bzw. gebucht): Ich machte mich also auf den Weg nach Sevilla und die 6 Stunden im Bus vergingen echt wie im Flug. (Die Buslinie heißt übrigens Alsa und verbindet zahlreiche Städte in Portugal und Spanien). Nach 5 Jahren in Neapel dachte ich ja eigentlich, schon relativ gut mit Hitze klarzukommen. Tja, das war bevor ich im Juni nach Sevilla reiste. Genau, im Juni, und zwar Anfang Juni, um genau zu sein, nicht etwa im Juli oder August. Ehrlich gesagt möchte ich mir nicht mal vorstellen, wie es sich dann dort anfühlt, falls es jemand er(über)lebt hat, freue ich mich über einen Erfahrungsbericht. Denn:
Ein Besuch in Sevilla ist an und für sich eine ganz hervorragende Idee – sofern gerade Winter ist.
Sevilla ist traumhaft schön, jedoch heißer als die Hölle (da bin ich ganz fest davon überzeugt). Also, tut euch selbst den Gefallen und denkt nicht mal im Traum daran, dort im Sommer hinzufahren.
Das geklärt, können wir uns jetzt den schönen Seiten Sevillas widmen, denn da gibt es wahrlich mehr als genug davon.
City Guide Sevilla – Meine liebsten Sehenswürdigkeiten
Sevilla Sehenswürdigkeiten 1:
Der Königspalast Alcázar
Die Hauptattraktion Sevillas ist neben der gigantischen Kathedrale mit dem Glockenturm Giralda natürlich der Maurenpalast Alcázar, und da kann man wirklich locker einen halben Tag verbringen (und etwa 3 Milliarden Fotos schießen). Nachdem ich genau das auch gemacht habe, wird es dazu noch einen eigenen Fotopost mit der gesamten Bilderflut geben. Hier nur ein kleiner Vorgeschmack:
Sevilla Sehenswürdigkeiten 2:
Plaza de España: DAS Fotomotiv
Nach dem Alcázar ist die Plaza de España sicher eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sevillas – zu Recht! Ein besonderes Spektakel gibt es in den frühen Abendstunden, wenn sich der Himmel verfärbt und der weitläufige Platz mit dem Springbrunnen in ein buntes Lichtermeer getaucht wird – die perfekte Gelegenheit für schön kitschige Postkarten-Bilder 😉
Tipp: Vor allem abends solltet ihr euch unbedingt vor Taschendieben hüten, die hier oft und gerne unterwegs sind.

Sevilla Sehenswürdigkeiten 3:
Sevilla aus der Vogelperspektive: Metropol Parasol
Seit 2011 hat Sevilla ein neues Wahrzeichen: Las Setas („Die Pilze“) ist eine aufwendige Holzkonstruktion auf der Plaza de la Encarnación, die neben einer riesigen Terrasse und Aussichtsplattform zahlreiche Bars, Läden und ein archäologisches Museum beherbergt. Der Bau sorgte unter den sehr traditionsbewussten (und ziemlich konservativen) Sevillanern für große Aufregung und wurde anscheinend sehr kontrovers diskutiert. Ich persönliche finde die Konstruktion ziemlich cool, denn der Blick von der Terrasse über die Stadt ist DER Wahnsinn und auch Las Setas selbst ist ein ziemlich cooles Fotomotiv.
Tipp: Unbedingt einmal den Sonnenuntergang von der Aussichtsplattform aus genießen. Das Ticket für den Aufzug kostet 3 Euro und kann auf der Terrasse gegen ein Bier oder einen Vinho Tinto eingetauscht werden, der Besuch ist also praktisch gratis. Ich war übrigens gleich zweimal oben, da mich die Aussicht so begeisterte (und der Vinho Tinto war auch lecker).
Sehenswürdigkeiten Sevilla 4:
Andalusisches Zentrum für Zeitgenössische Kunst (CAAC)
Auch wenn ich beim „Spaziergang“ von Triana zum Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in der gleißenden Hitze beinahe umgekommen wäre: Es hat sich gelohnt. Das Museum befindet sich im ehemaligen Kartäuserkloster Monasterio de la Cartuja und hat mich zwar nicht unbedingt aufgrund der Ausstellungen, dafür umso mehr durch die Location bezaubert. In der weitläufigen Anlage gibt’s auch eine sehr nette (klimatisierte) Bar, in der ich Zuflucht vor dem drohenden Hitzetod finden konnte. Muchos Gracias!
Tipp: An der Avenida Américo Vespucio befindet sich die Haltestelle für die Busse, die nach Triana bzw. zur Plaza de España fahren.
Sevilla Sehenswürdigkeiten 4:
Triana: Ans andere Ufer
Dank meines Kumpels Javier durfte ich auch die andere Seite Sevillas kennenlernen: Das Viertel Triana befindet sich am anderen Ufer des Guadalquivir und gilt als das ursprüngliche Sevilla sowie die Geburtsstätte des Flamenco. Mein Spaziergang startete an der Flusspromenade vorbei am Torre del Oro und den Schiffsanlegestellen über die Brücke Puente de Isabel II, wo sich bereits ein toller Blick auf die farbenfrohen Häuser Trianas bietet. In Triana besteht die Möglichkeit, noch ein Stück weiter entlang des Ufers zu spazieren und einfach die dort herrschende Stille zu genießen. Bei einem Abstecher in den Mercado de Triana kann man sich durch lokale Köstlichkeiten probieren bzw. in einer der zahlreichen traditionellen Tapas-Bars einkehren. Mir wurden unter anderem die Bar Bistec und zum Kaffee trinken das Café de la Prensa aufgrund der tollen Aussicht empfohlen.
Traditionen und Besonderheiten in Sevilla
Stierkampf
Die Plaza de Toros de la Real Maestranza ist die älteste Stierkampfarena Spaniens und auch für Führungen geöffnet, und obwohl es mich zwar interessiert hätte, wäre mir 1. wahrscheinlich schlecht geworden und 2. hätte ich mich nur darüber aufgeregt. Soviel dazu.
Tapas
Ein etwas heikler Punkt, denn ich hatte offen gesagt richtig große Erwartungen, denn Sevilla gilt ja nicht nur als Geburtsort des Flamenco, sondern beansprucht auch die berühmten Tapas für sich. Probiert hab ich zwar einige, aber irgendwie war so gar nichts dabei, was mich echt vom Hocker gehauen hätte… Vielleicht liegt das aber auch daran, dass die spanische Küche extrem auf Fleisch fixiert ist und ich so Dingen wie Kuhwangen (oder was auch immer da auf der Karte war) einfach wenig abgewinnen kann.
Allerdings fand ich auch die vegetarischen Kreationen etwas gewöhnungsbedürftig – einmal gab’s zum Beispiel Mini-Pfannkuchen mit Spinat und Rosinen. Aber, bevor ich’s vergesse: Auf Gazpacho ist immer Verlass, und bei der Hitze ist das ohnehin die beste Lösung.
Nachtleben
Feiern können sie, die Spanier – und wie! Da ist es auch ganz egal, ob irgendwo auf den Straßen Flamenco getanzt oder eben bis um 7 Uhr morgens in den Clubs gefeiert wird, irgendwo ist immer was los. Aufgrund der Hitze hab ich mich in Sevilla ein paar gemütliche Vino Tinthos im Ausgehviertel Alameda De Hercules beschränkt, denn da reiht sich eine Bar an die andere, das Publikum ist gemischt und man kann gemütlich draußen sitzen und die Menge beobachten (immer gut). Im Studentenviertel Reina Mercedes gibt es zudem günstige Drinks und im Sommer locken außerdem die Bars und Clubs am Flussufer. Aber Achtung, nicht zu früh starten – vor 1 Uhr morgens herrscht in spanischen Clubs noch gähnende Leere.
Übernachten in Sevilla
Eines lege ich euch wirklich ans Herz: Solltet ihr trotz aller Warnungen doch zwischen Mai und Oktober nach Sevilla fliegen, dann nehmt euch doch bitte, bitte eine Unterkunft mit Klimaanlage. Mein Airbnb hatte lediglich einen etwas betagten Deckenventilator und daher waren meine Nächte in Sevilla so richtig „heiß“ – ganz ohne feurigen Sevillaner im Schlepptau. Dafür war das Zimmer aber super zentral, und zwar an der Plaza de la Encarnación (bei den Pilzen).
Bei Booking.com könnt ihr dafür übrigens gleich den Filter „Klimaanlage“ verwenden, sodass euch nur noch passende Unterkünfte angezeigt werden – definitiv praktisch und vor allem zeitsparend. >>> Hier geht’s zu den Unterkünften in Sevilla. *
Und wenn ihr lieber via Airbnb bucht, habe ich einen Gutschein über 35 Euro für euch.
Weitere Cityguides gibt’s übrigens hier:
Wer hat noch Tipps für Sevillas Sehenswürdigkeiten? Immer rein damit in die Kommentare 🙂
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